Wer glaubt, Fotografie bedeutet heutzutage einfach nur “drauf halten”, wird schon ein gutes Bild dabei sein, täuscht sich.
Immer wieder werde ich mit Aussagen dieser Art konfrontiert, wenn Menschen auf mich zu kommen und sagen “naja, früher war das ja noch schwieriger, heute sieht man das ja alles dann digital, das kann ja jeder.”. Oder „die kameras sind ja heutzutage auch so gut, dass man nix mehr können muss.“
Einerseits stimmt es natürlich, dass man eine Menge Mühe spart, wenn man nicht mühsam und zeitaufwändig Abzüge erstellen muss. Anderseits stört mich das Vorurteil vieler, dass man mit der “richtigen” Kamera einfach nur knipsen muss, den Rest erledigt “die moderne Technik” von alleine.
Ganz ehrlich – oftmals spare ich mir dann die Energie, auf solche Aussagen hin große Lawinen loszutreten, da ich diese Diskussion wirklich wöchentlich von Neuem führen müsste.
Auch der Glaube daran, dass es sich beim Fotografieren lediglich “ein bisschen Knipsen” und vielleicht etwas Nachbearbeitung Zeit in Anspruch nimmt, stimmt leider nicht.
Mal abgesehen von der Kameratechnik und Einstellungen an der Kamera, mit der man sich befassen sollte (wenn man das Ganze etwas professioneller aufziehen möchte und eben nicht zur Kategorie “die teure Kamera wird’s schon richten” gehört), beschäftigt man sich mit Objektivkäufen, vergleicht, liest, beschäftigt sich mit Anschaffungen wie Image-Tank, Speicherkarten, Filtern, man überlegt, was das Geeignetste für seine Bedürfnisse ist, man muss das Equipment warten, sich mit Sensorreinigung und Co. befassen, mit der Computertechnik, mit den Programmen, mit der Archivierung der Bilder, mit Druckprofilen und Druckern, mit Moniroten und Monitorkalibrierungen, mit Reflektoren und Diffusoren, mit Blitzgeräten, Auslösern, mit Schirmen und Blitzhalterungen, mit Schrauben und Mikrofasertüchern, mit Kamerataschen und Fotobüchern, mit Layoutprogrammen und Sonnenblenden, mit Graukarten und Belichtungsmessern, mit Molton und Hintergrundsystemen, mit Kundenanfragen und Locationsuche, mit Werbung und Absagen, mit Zusagen und Terminverwaltung, mit Terminsynchronisation und Preislisten, mit Hochzeitslocations und Vorbesprechungen, mit Papierqualitäten und Mischlicht, mit Make – Up und Stativen, mit eMailverkehr und Telefonanfragen, mit Hochzeitsmagazinden und Anzeigenberaterinnen, mit Fotoforen und Besserwissern, mit dem Erklären von Tricks, mit neugierigen Passanten und Autoaufklebern zu Werbezwecken, mit Kommunionen und Taufen, mit rss-Readern, Blogs und Tutorials, mit Ideenfindung, mit kaputten Objektiven und deren Weiterverkauf, mit Fotoreperaturläden und Fotoequipmentverleihen, mit der Post und DHL, mit CD – Druckern und HDR, mit Photomatix und Plugins, mit PC – Crashes und flickr, mit Collagen und Vintage-Tönungen, mit Systemsicherungen und Kameraversicherungen, mit den passenden Schuhen für Hochzeiten und der Korrespondenz mit Kunden, mit der Steuer und Rechtlichem, Einstelllicht und Requisiten …..
Und das war bei Weitem noch nicht alles…
Und dennoch bleibt mir nur zu sagen: Ich liebe all das sehr, und ich hoffe, das ist auch das, was man meinen Bildern ansieht.
Vielleicht kann der Eine oder Andere sich nun ein besseres Bild machen von dem, was neben dem Fotografieren und bearbeiten so ansteht und womit man so seine Zeit als Fotograf verbringt…
Vielleicht hat ja jemand noch Ergänzungen? Nichts wie her damit
Zeigen kann ich Euch heute aber auch ein bisschen was, ich habe mich nämlich vor einigen Wochen mit “Sachen ins Wasser werfen” beschäftigt. heraus kam dabei folgendes:
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